Hier finden Sie eine Übersicht über Personen, die sich in Leipzig mit Kinder- und Jugendbüchern beschäftigen – von den Kreativen wie Autor:innen und Illustrator:innen über Verlage und Buchhandlungen bis hin zu Hochschulen und ehrenamtlichem Engagement.
Doch lassen Sie sich nicht von der Vielzahl täuschen. Viele arbeiten an der persönlichen/finanziellen Schmerzgrenze. Wir glauben: Da ist mehr möglich! Zur Situation der Literaturvermittlung für Kinder und Jugendliche und zur Leseförderung in Leipzig, Sachsen und anderswo finden Sie hier den Status Quo.
Leipziger Kinder-Jugendbuchautor:innen
In Leipzig leben eine Reihe bundesweit bekannter Kinder- und Jugendbuchautor:innen. Ihre Werke wurden vielfach ausgezeichnet und übersetzt oder sind Schullektüre.
Die Leipziger Kinder- und Jugendbuchautor:innen haben sich im Netzwerk KJL zusammengeschlossen. Sie bieten u.a. Lesungen, Workshops- und Schreibwerkstätten für Kinder und Jugendliche an.
Katharina Bendixen | David Blum | Judith Burger | Thomas Engelhardt | Johannes Herwig | Boris Koch | Maja Konrad | Josephine Mark | Gerda Raidt | Christina Röckl | Carsten Steenbergen | Kathleen Weise | Miriam Zedelius

Leipziger Kinderbuchillustrator:innen
Zu Kinderbüchern gehören auch Bilder. Und zwar nicht nur als Deko, sondern häufig als wichtiges oder gleichberechtigtes Erzählelement.
In Leipzig leben eine Reihe bundesweit tätiger und bekannter Kinderbuchillustrator:innen, zum Teil hervorgegangen aus der Klasse Illustration der Hochschule für Grafik und Buchkunst. Aber auch Absolvent:innen anderer Akademien haben sich in Leipzig niedergelassen.
Uta Bettzieche | Lee D. Böhm | Christine Brand | Leonard Erlbruch | Jusche Fred | Anke Fröhlich | Susanne Göhlich | Helene Graupner | Susann Hesselbarth | Halina Kirschner | Yvonne Kuschel | Claire Lenkova | Josefine Mark | Thomas Müller | Thomas Mattheus Müller | James Turek | Gerda Raidt | Stefanie Reich | Christina Röckl | Renate Wacker | Katja Wehner | Miriam Zedelius
Leipziger Kinderbuchverlage
Leipzig ist eine alte Buchstadt. Die Bandbreite ist groß: Vom Preisträger des Deutschen Verlagspreises 2021, Klett Kinderbuch, über die Bilderbuchbande im Seemann Verlag bis hin zum alteingesessenen Leipziger Kinderbuchverlag leiv.
Klett Kinderbuchverlag
Der Klett Kinderbuch Verlag ist 2008 als kleiner Ableger des großen Stuttgarter Klett Konzerns in Leipzig gegründet worden, seit 2015 ist er ein unabhängiger Verlag. Hier entstehen pro Halbjahr sieben bis zehn neue Titel für Kinder zwischen 2 und 12 Jahren und ihre Erwachsenen. Die Bücher des Verlags wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. 2021 erhielt der Klett Kinderbuch Verlag den Hauptpreis des Deutschen Verlagspreises, 2024 den Sächsischen Verlagspreis.
Ernst Klett Verlag
Der Ernst Klett Verlag gehört zur Klett Gruppe, die seit 125 Jahren erfolgreich im Bildungsbereich tätig ist.
Seit 1996 hat der Ernst Klett Verlag eine Niederlassung in Leipzig. Zunächst im Klett-Haus in der Braunstraße, im Stadtteil Schönefeld, und seit Ende 2012 zusätzlich in Räumen gegenüber dem Neuen Rathaus. Im Klett Campus Leipzig entstehen gedruckte, digitale und cross-mediale Bildungsmaterialien für alle Schulformen und Bundesländer der Fächer Deutsch, Gesellschaftswissenschaften sowie für das Fach Mathematik in Grundschulen. Die übrigen Materialien entstehen am Stammsitz in Stuttgart sowie in der Zweigniederlassung Dortmund.
Henschel Verlag
Der Henschel Verlag hat seit einigen Jahren mit der Reihe BILDERBANDE auch Kinderbücher über kulturelle Ereignisse in der Menschheitsgeschichte im Programm, die stets mit einer Prise Abenteuer erzählt werden.
Der Henschel Verlag gehört zur E.A. Seemann Henschel Verlagsgruppe, die Träger des Deutschen Verlagspreises 2021 und des Sächsischen Verlagspreises 2022 ist.

leiv Leipziger Kinderbuchverlag
Der Leipziger Kinderbuchverlag hat eine große Backlist von bekannten DDR-Kinderbüchern. Bilderbücher, Märchen, Erzählungen und allerlei Spannendes und Unterhaltsames lässt sich bei leiv finden. Die Namen seiner Erzähler und Grafiker mögen neu und unbekannt oder auch langjährig vertraut und sehr bekannt sein, sicher ist allemal: Die erzählten Geschichten, die gemalten Bilder und die aufwendig gestalteten Bücher, wecken Neugier, berühren und fesseln den Leser und Betrachter.

Kinderbuchläden
Bücher haben in Deutschland immer den gleichen Preis, egal wo man sie kauft.
Mit einem Kauf im stationären Buchhandel senken Sie die Marktmacht des Giganten Amazon, der so groß ist, dass er bei den Verlagen gewaltige Rabatte/Gewinnmargen für sich verhandeln kann – zu Lasten der Verlage und letztendlich auch der AutorInnen/IllustratorInnen.
Mit einem Kauf in den unabhängigen, kleinen Buchläden fördern Sie zudem die Vielfalt an Titeln, denn jeder Laden wählt, präsentiert und empfiehlt andere Bücher. Gerade für kleinere Verlage sind die unabhängigen Buchhandlungen wichtig. Mit ihrem Verschwinden werden viele neue Bücher unsichtbar.
Eine Kinderbuchabteilung oder – ecke führen viele Buchhandlungen, denn Kinderbücher sind für den Buchhandel ein großes und wichtiges Marktsegment. Reine Kinderbuchläden sind selten. In Leipzig gibt es nur diesen:
Kinderbuchladen Serifee
Im Hof der Feinkost
Karl-Liebknecht-Straße 36
04107 Leipzig
https://www.serifee.de/
Buchläden mit ambitionierter Kinderbuchabteilung
Bücherkatze
El Libro
Die Buchhandlung Thalia in der Grimmaischen Straße veranstaltet ab und an Kinderlesungen. Wegen des Mangels an sonstigen Möglichkeiten fördert Thalia seit Kurzem einige
Kinderbuchlesungen an Leipziger Schulen.
Bibliotheken
Die Leipziger Städtischen Bibliotheken sind in allen Stadtteilen vertreten.
Der Verein Weltoffen e.V. betreibt in seinem Ladenlokal eine Kinder- und Jugendbibliothek in über 40 Sprachen.
Straße des 17. Juni 11, 04107 Leipzig (Zentrum-Süd)
Die Umweltbibliothek des Ökolöwen hat eine Kinderabteilung mit Literatur rund um das Thema Umwelt.
Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig (Connewitz)
Schulbibliotheken
Eine wichtiger Baustein, um die nächsten Generationen mit Büchern und Literatur zu erreichen, sind Schulbibliotheken. Jedes Kind könnte dort mit Büchern in Berührung kommen. Die Anmeldung in der Stadtbiblioitheksfiliale ist hingegen für Viele schon eine Hürde, gerade für Menschen, die selbst nicht mit Büchern aufgewachsen sind oder die Strafgebühren im Falle vertrudelter Medien fürchten. An einigen Leipziger Schulen gibt es Schulbibliotheken oder Leseräume. Die Bespielung und Einbindung dieser Bibliotheken in den Schulalltag ist jedoch sehr unterschiedlich. Die Stellen der Leipziger SchulbiblothekarInnen sind jeweils kurz befristet, eine kontinuierliche Graswurzelarbeit ist unter diesen Bedingungen leider sehr erschwert. Übergeordnete Stelle ist die Schulbibliothekarische Arbeitsstelle.

Lesen und Vorlesen
Der Verein Leselust hat sich in Leipzig zu einer bekannten Größe entwickelt und möchte die Begeisterung für Kinderbücher über ehrenamtliche LesepatInnen in Kitas, Horte, Schulen und Bibliotheken tragen.
Leselust hat auch ein Ladenlokal in der Südvorstadt. Dort kann man sich vorlesen lassen und sich über die Möglichkeiten zum Mitmachen informieren.
Richard-Lehmann-Str. 36 (Südvorstadt)
Leselust veranstaltet jährlich das schöne Vorlesefestival Leselust im August im Clara-Zetkin-Park.
Lesungen
In anderen Städten und Regionen gibt es eine Vielzahl an Kinderlesefestivals. Oder Junge Literaturhäuser / Kulturämter / Bibliotheken / Bödeckerkreise / landesweite Programme machen es sich zur Aufgabe, Autorenbegegnungen, Buchveranstaltungen und Schreibwerkstätten zu organisieren und heranwachsenden Generationen so einen frischen Zugang zu Büchern bieten. Die “Buchstadt” Leipzig bildet im bundesweiten Vergleich hier ein trauriges Schlusslicht. Abgesehen von “Leipzig liest” (hier werden die Honorare für die lesenden AutorInnen von den Verlagen bezahlt oder die Lesungen sind unbezahlt) finden in unserer Stadt bisher kaum Lesungen für Kinder- und Jugendliche statt. Die Bibliotheken haben keinen nennenswerten Etat, um AutorInnen einzuladen. Es gibt kein aktives Junges Literaturhaus und auch keine andere zentrale Stelle, die dies koordinieren könnte. Es gibt jenseits aufwendiger Förderanträge keinen niedrigschwelligen Zugang, um Mittel für eine Kinderbuchlesung zu erhalten. Der überwiegende Teil der Leipziger Kinder erlebt deswegen nie eine Lesung.
Das Junge Literaturbüro möchte darauf hinarbeiten, diese Lücke zu schließen und in Leipzig regelmäßig Veranstaltungen rund um Kinder-und Jugendliteratur anzubieten.
Der Literarische Herbst
bietet unter dem Titel „Junger Herbst“ seit 2023 auch einige Lesungen für Kinder und
Jugendliche an.
Bödecker Kreis Sachsen
Bödeckerkreise gibt es bundesweit. Sie sind in Landesverbänden organisiert und engagieren sich in der Literaturvermittlung für Kinder und Jugendliche. Sie vermitteln und fördern (für Mitglieder) regelmäßig Lesungen an Schulen oder organisieren Schreibwerkstätten oder -freizeiten. In anderen Bundesländern sind die Bödeckerkreise großzügig mit Landesmitteln ausgestattet oder werden institutionell gefördert – in Sachsen leider nicht. Hier organisiert der Verein daher sachsenweit nur einige wenige Lesungen pro Jahr.
Im Rahmen des Festivals Leipzig liest gibt es auch einige Lesungen für Kinder und Jugendliche, ein Teil davon findet in den Messehallen statt. Eine Lesung auf einer quirligen Messebühne bietet für Kinder nicht das gleiche Erlebnis wie eine konzentrierte Veranstaltung in einem geschlossenen Raum. Das Festival ist in erster Linie ein Werbeinstrument der Verlage, um ihre neuen Titel vorzustellen. Die Veranstaltungshonorare für Leipzig liest zahlen die Verlage. Oftmals gibt es auch keins.
Die Buchhandlung Thalia in der Grimmaischen Straße veranstaltet ab und an Kinderbuchlesungen und vermittelt und unterstützt seit Kurzem auch Lesungen von Kinder- und JugendbuchautorInnen an Leipziger Schulen.
Bücher selber machen
Regelmäßige Schreibwerkstätten
Schreibwerkstatt für Kinder von 9-13 Jahren im Haus des Buches
Leitung: Constanze John
Haus des Buches, Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig
Schreibwerkstatt ab 12 im Theatrium Grünau
Wöchentlich im Theatrium in Grünau
Leitung: Johannes Herwig
Offene Schreibwerkstatt „Stift und Fingerkuppen“ im Haus Steinstraße
Haus Steinstraße
Leitung: Ulrike Feibig
Das Junge Literaturinstitut
Das Junge Literaturinstitut ist ein Verein aus Alumni und Studierenden des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig und bietet Workshops und andere kreative Zugänge rund ums Schreiben an.
Das Leipziger AutorInnennetzwerk bietet Schreibwerkstätten an.
Schreibwerkstätten des Bödecker Kreises
Aus Mitteln des Programms „Kultur macht stark“ bietet der Bödeckerkreis auch in Leipzig einige Schreibwerkstätten mit AutorInnen an.
Bücher selber machen
Buchkinder
Bundesweit bekannt und eine wichtige Größe in der Stadt sind die Buchkinder. Hier können Kinder Bücher schreiben und illustrieren. Der Verlag vervielfältigt und präsentiert die fertigen Werke.
Bleilaus-Verlag
Im Haus Steinstraße gibt es den Bleilaus Verlag zum Mitmachen.
Buch- und Schriftmuseum
In der museumspädagogischen Werkstatt des Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek gibt es tolle Kinderworkshops und Angebote rund ums Thema Buch und Druck.
Das Museum für Druckkunst
Das Museum für Druckkunst zeigt die Herstellung von Büchern auf alten Maschinen – für die jungen, digitalen Generationen ein großes Erlebnis! Auch Kinderworkshops werden angeboten.
Die Grafikdruckwerkstatt im Werk 2
Die Grafikdruckwerkstatt bietet Kurse und Workshops für Kinder und Jugendliche, Schulklassen, Horte, Kitas und Familien an. Unter fachlicher Anleitung ausgebildeter GrafikerInnen entstehen z.B. illustrierte Bücher und Hefte.
Offenes Atelier Grünau
Offenes Atelier Grünau im Alleecenter. Hier können sich Kinder und Gruppen kostenlos kreativ betätigen und z.B. zeichnen oder drucken.
Haus Steinstraße e.V.
Das Haus Steinstraße bietet viele Kreativangebote, auch im Bereich Zeichnen / Schreiben. Das Haus Steinstraße hat einen Ableger in Grünau gegründet.
